35 Jahre IER – Festsymposium zur Transformation des Energiesystems

16. April 2025

„Das Energiesystem wurde in den letzten 35 Jahren und auch davor immer wieder transformiert, es unterliegt eigentlich einer permanenten Veränderung, weil Systeme immer wieder angepasst werden müssen“, so eröffnete Prof. Dr.-Ing. Kai Hufendiek, Leiter des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER), das diesjährige Festsymposium. Er zeigte in seinem Rückblick und Ausblick auf, dass sich die Zielsetzungen bei der Gestaltung der Veränderungen über die Zeit teilweise erheblich verändert haben. Hierfür hat das IER in seiner 35-jährigen Geschichte immer wieder Beiträge für eine geeignete Gestaltung der Transformation geliefert. Diese haben die verschiedenen, in den jeweiligen Zeiten politisch vorgegebenen Randbedingungen und Ziele beachtet, hatten dabei allerdings immer das gesamthafte Ziel der Nachhaltigkeit im Blick. Die hierfür eingesetzten Methoden und Modelle sind unter diesem Einfluss kontinuierlich weiterentwickelt worden.

Beim Festsymposium am 4. April 2025 überbrachte der Prorektor für Forschung und nachhaltige Entwicklung, Prof. Dr.-Ing. Manfred Bischoff, die Grüße der Universitätsleitung, die zugleich das nachfolgende Programm für die Gäste und Zuhörer einleiteten.

Neben dem Blick auf die Geschichte des IER gab es auch zwei wissenschaftlich hochkarätige Vorträge. Prof. Dr. rer. pol. Andreas Löschel, Ökonom an der Ruhruniversität Bochum und u. a. Vorsitzender der Expertenkommission für das Monitoring der Energiewende der Bundesregierung, erläuterte, wie Klimaschutz und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit im globalen Maßstab verbunden werden könnten. Prof. Dr.-Ing. Peter Radgen, der die Professur für effiziente Energienutzung am IER begleitet, widmete sich der aktuellen Frage, ob Rechenzentren das Rückgrat oder eine Herausforderung für die Energiewende darstellen.

Geehrt wurde auch der ehemalige Institutsleiter Prof. Dr.‑Ing. Alfred Voß, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte und eine prägende Persönlichkeit für das IER und in der deutschen Energieforschung war. Sein Lebenswerk wurde von Prof. Dr.-Ing. Marcus Mattis gewürdigt, der insbesondere auch auf dessen wegweisendes Engagement für eine rationelle Energieverwendung verwies.

Preisträger des iER-Preises in den Kategorien Masterarbeiten und Promotionen

Ein weiteres Highlight war neben der Poster-Session zu aktuellen Arbeiten am IER die feierliche Verleihung der iER-Preise des Vereins für intelligente Energie‑ und Ressourcennutzung e. V. (iER-Verein). Damit werden jedes Jahr herausragende Abschlussarbeiten in der Energiewirtschaft ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr wurde dies dankenswerterweise wieder von der Netze BW GmbH unterstützt.

In der Kategorie Masterarbeiten überzeugte Lena Schneider mit ihrer Arbeit zur Vermarktungsoptimierung mittels Reinforcement Learning für erneuerbare Stromerzeugungsanlagen und wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Lorenz Häfele erhielt den zweiten Platz für seine Arbeit zur Szenariengenerierung und -reduktion für die stochastische Optimierung eines Power-to-X-Inselsystems.

Bei den Promotionen sicherte sich Dr.‑Ing. Christoph Schick mit seiner Untersuchung zu Prosumer-Haushalten und deren Systemwirkungen den ersten Platz. Der zweite Platz ging an Dr.-Ing. Annika Gillich für ihre techno-ökonomische Analyse von Instrumenten zur Dekarbonisierung des Stromsektors. Mit dem iER-Sonderpreis wurde Dr.‑Ing. Lukasz Brodecki ausgezeichnet, der sich mit der Energieautarkie städtischer Energiesysteme befasste. Alle Arbeiten zeigen für die Jury wichtige Fortschritte im wissenschaftlichen Feld der Energiewirtschaft und Energiesysteme auf und bringen damit das Projekt „Energiewende“ mit voran.

Das Festsymposium war ein gelungener Anlass, um wissenschaftliche Exzellenz zu feiern, langjährige Wegbegleiter zu würdigen und neue Impulse für die zukünftige Forschung am IER zu setzen – im Zeichen einer nachhaltigen und resilienten Energiezukunft.

Ansprechpartner

Dieses Bild zeigt Kai Hufendiek

Kai Hufendiek

Prof. Dr.-Ing.

Dekan der Fakultät, Institutsleiter
Professor für Energiewirtschaft und Energiesysteme

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