Messung und Bewertung der Schadstoffemissionen von Holzfeuerungen in Innenräumen

Projekt

Menschen verbringen den größten Teil ihres Lebens in Innenräumen, meistens zu Hause. Es stellt sich also die Frage, ob die Innenraumbelastung durch Holzeinzelöfen nicht einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit der Ofenbetreiber hat. Systematische Untersuchungen hierzu gibt es bisher nicht.

Projektlaufzeit

01.06.2018 - 31.12.2018

Aufgabenstellung

Die Nutzung von Biomasse, insbesondere die Verwendung von Brennholz, wird als eine empfohlene umweltpolitische Maßnahme zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung angesehen. Dies insbesondere, weil dadurch nicht nur die CO2-Emissionen tatsächlich verringert werden, sondern auch, weil diese Maßnahme nicht allzu weit von der Wirtschaftlichkeit entfernt ist und damit die Reduzierung von CO2-Emissionen zu moderaten Kosten ermöglicht.

Holzfeuerungen verursachen jedoch erhebliche Emissionen von Luftschadstoffen, insbesondere von Feinstaub (PM2.5, PM10) und Stickoxiden. Diese Schadstoffe verursachen erhebliche Gesundheitsschäden. In einem mittlerweile abgeschlossenen ZfES-Forschungsvorhaben (Ganzheitliche Bewertung von Holzheizungen) haben die Antragsteller nachgewiesen, dass die durch Holzfeuerungen entstehenden Gesundheitsschäden so hoch sind, dass die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei weitem nicht ausreicht, um die entstehenden Gesundheitsschäden zu kompensieren. Der Einsatz kleiner Holzfeuerungen kann daher in größeren Städten nicht empfohlen werden.

Bei dieser Betrachtung wurden die Schäden ermittelt, die durch Emissionen aus dem Schornstein in die Außenluft gelangen. Bei Stückholzfeuerungen, die als Einzelöfen direkt in den Wohnräumen betrieben werden, entstehen jedoch auch Emissionen, die direkt in den Innenraum abgegeben werden, insbesondere beim Öffnen der Tür zum Nachlegen von Holzscheiten. Immer dann, wenn Holz nachgelegt wird, tritt eine unbekannte Menge an Schadstoffen in den Innenraum ein. Zudem können auch durch die geschlossene Ofentür Schadstoffe entweichen. Erkenntnisse über die Menge der austretenden Emissionen und damit die dadurch entstehenden Gesundheitsrisiken fehlen jedoch.

Erwartete Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass das Betreiben von Holzeinzelfeuerungen in Wohnräumen die Exposition der Bewohner mit Feinstaub deutlich erhöht. Aus den Ergebnissen dieser Studien lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:

  • Bei Pelletfeuerungen entstehen Feinstaubemissionen in Innenräume anders als bei Scheitholzöfen nur beim Reinigen des Brennraums und beim Einfüllen der Pellets. Zudem kann das Reinigen durch die Verwendung eines Saugers mit Hepafilter emissionsarm gestaltet werden. Daher, aber auch wegen der geringeren Emissionen in die Außenluft sind Pelletöfen den Scheitholzöfen eindeutig vorzuziehen
  • Wird die Wohnung vollständig mit Holzeinzelöfen als einzige Wärmequelle beheizt, sind die Auswirkungen, weil die Exposition in allen Räumen zu allen Zeiten erfolgt, sehr hoch. Die alleinige Heizung von Wohnungen mit Holzeinzelöfen sollte daher vermieden werden.

Beim Betreiben von Holzfeuerungen sollte auf einen ausreichend hohen Luftwechsel mit der Außenluft geachtet werden. Das heißt, dass nach dem Anfeuern und jedem Holznachlegen eine Stoßlüftung erfolgen sollte.

Besonders empfindlich reagieren Babys auf die Exposition mit Feinstaub, zudem sind Gesundheitsschäden hier als besonders schwer zu bewerten. In Räumen, in denen Babys anwesend sind, sollte ein Holzeinzelofen daher nicht betrieben werden.

Ihr Ansprechpartner

Dieses Bild zeigt Rainer Friedrich

Rainer Friedrich

Prof. Dr.-Ing. habil.

Außerplanmäßiger Professor
im Ruhestand

Zum Seitenanfang