Next Generation [BIOGAS] - einen Schritt weitergedacht

Projekt

Teilvorhaben "Ökonomische Bewertung und Kostenallokation von Folgekonzepten"

Projektförderung | Auftraggeber

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Projektlaufzeit

01.11.2017 - 31.12.2019

Beschreibung

Aus technischer Sicht steht einem Weiterbetrieb vieler landwirtschaftlichen Biogasanlagen (BGA) nach dem Ende der 20-jährige Förderdauer des Erneuerbare-Energien-Gesetzes nichts entgegen. Entscheidend ist es jedoch, den Finanzierungsbedarf der Bestandsanlagen langfristig zu decken und dies, soweit die Finanzierung aus öffentlichen Mitteln bzw. Förderquellen erfolgen soll, aus den Wirkungen der Bioenergie heraus logisch zu begründen. Solche Gründe können in der vielfältigen Rolle dieser Anlagen für die regenerative Energieerzeugung, für die Systemdienlichkeit, für die Treibhausgas-Emissionsminderung, für regionale Nährstoffkreisläufe oder in ihrer Bedeutung als wichtiges Standbein im Agrarsektor liegen. Hauptziel des Projektes ist es daher, innovative Konzepte, Betriebsanpassungen und Diversifikationsstrategien für den Weiterbetrieb bestehender BGA in Deutschland ganzheitlich zu untersuchen. Die Analyse berücksichtigt u.a. unterschiedliche Technologievarianten, Substratalternativen und die Bewertung mittels quantitativer Leistungsmerkmalen wie Effizienz, Umweltwirkungen und Gestehungskosten. Über die Entwicklung von Gütekriterien sollen alternative Finanzierungsinstrumente vorgeschlagen und geprüft werden. Diese sind zur Deckung des derzeitigen und künftigen Differenzbetrags, der sich aus den entstehenden Aufwendungen abzüglich aller Erträge ergibt, notwendig. Die praktische Umsetzbarkeit der Folgekonzepte, Gütekriterien und Finanzierungsinstrumente wird gemeinsam mit Akteuren der Branche auf regionalen Workshops diskutiert. Mit Hilfe eines regionalspezifischen Ansatzes, in dem drei Regionen detailliert betrachtet werden, wird die heterogene, dezentrale Struktur der BGA abgebildet und die Übertragbarkeit auf das Bundesgebiet geprüft. Anhand repräsentativer Anlagenbeispiele werden zudem die Folgekonzepte anschaulich dargestellt.

Aufgabenstellung

Im Teilvorhaben "Ökonomische Bewertung und Kostenallokation von Folgekonzepten" werden zum einen Erweiterung und Anpassung eines bestehenden Tools zur Analyse und Bewertung von Bestandsanlagen durchgeführt. So werden die zu analysierenden Folgekonzepte und Anpassungsstrategien implementiert, und eine neuausgerichtet, verursachungsgerechte Kostenallokation integriert. Mittels einer Szenarioanalyse werden die Auswirkungen auf den anlagenspezifischen Differenzbetrag sowie die mögliche Bestandsentwicklung in den drei Regionen ermittelt. Die Ergebnisse auf das Gesamtbundesgebiet übertragen und in Relation zu den aktuellen Rahmenbedingungen gestellt. Daneben wird in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern die Entwicklung von Gütekritieren für eine standardisierte Vergleichbarkeit und Gewährleistung "erhaltungswürdigen" Anlagenbestand erarbeitet.

Erwartete Ergebnisse

Wissenschaftlich bietet dieses Projekt einen Mehrwert durch die gezielte Weiterentwicklung eines methodischen Ansatzes zur regional- und anlagenspezifischen Betrachtung von Bestands¬anlagen. Hierzu wird am IER das MATLAB-basierte Modell „BGA Plant Design Model“ mit neuen technischen Optionen und Anlagenvarianten erweitert und mit Blick auf die Bundesebene um weitere Regionen ausgebaut. Dadurch leistet das Projekt sowohl einen Beitrag zur regionalen wie auch zur bundesweiten Forschung bzgl. der Bioenergie in Deutschland. Durch die Darstellung der Übertragbarkeit auf die Bundesebene wird der gesamte Biogasanlagenbestand in Deutschland adressiert. Gleichzeitig wird aber auch den gegebenen anlagen- und regionalspezifischen Besonderheiten des Betriebs von Biogasanlagen bei der Ausgestaltung von Folgekonzepten Rechnung getragen. Die erarbeiteten Gütekriterien, die mit der Biogasbranche im Rahmen des Projektes diskutiert werden, werden für die Evaluierung und Dokumentation eines „erhaltungswürdigen“ Biogasanlagenbestandes eine Grundlage bieten. Durch die Zusammenarbeit der Projektpartner erfolgt eine Verknüpfung und ein Abgleich der eingesetzten und erarbeiteten Daten und Methoden. Auf dieser Grundlage wird eine belastbare Methoden- und Datenbasis für weitere Projekte geliefert.

Ihre Ansprechpartner

Zum Seitenanfang